Interview mit Paul Remund und Valentin Perego

Ortspartei Opfikon-Glattbrugg

Das Interview des Stadtanzeigers mit den Stadträten Paul Remund und Valentin Perego.

Paul Remund

Warum wollen Sie im Stadtrat bleiben resp. gewählt werden?

Opfikon liegt mir sehr am Herzen. Darum engagiere ich mich schon lange in der Lokalpolitik. Seit 2000 für die FDP im Gemeinderat, war ich von 2002 – 2010 als Präsident der RPK aktiv. Und bereits 8 Jahre darf ich nun schon Stadtpräsident von Opfikon sein. Das ehrenvolle Amt macht mir immer noch sehr grossen Spass, ist aber auch eine anspruchsvolle Herausforderung, welche ich sehr ernst nehme. Ich möchte wieder als Stadtrat und Stadtpräsident gewählt werden, weil ich weiterhin die Geschicke unserer Stadt an vorderster Front mitbestimmen möchte.

Was ist das wichtigste Problem, das Opfikon lösen muss?

Wir werden von aussen oft um unser rasantes Wachstum beneidet. Doch der Schein trügt. Eine Stadt, welche seit 2008 innert 9 Jahren von 15‘000 auf fast 20‘000 Einwohner(innen) bzw. um einen Drittel und gleichzeitig um einige tausend neue Arbeitsplätze wächst, ist eine gewaltige Aufgabe. Sowohl infrastrukturmässig, als auch zwischenmenschlich, müssen noch viele grosse Aufgaben gemeistert werden. Eine neue Schulanlage im Glattpark zum Beispiel, aber auch das gegenseitige bessere Kennenlernen und Verstehen der Menschen in unseren 4 Stadtteilen.

Sind die Steuern in Opfikon zu hoch? Wenn ja, wo soll die Stadt ihre Ausgaben senken?

Wer würde nicht gerne weniger Steuern bezahlen? Opfikon gehört mit einem Steuerfuss von 99% zu den steuergünstigen Gemeinden im Kanton Zürich. Um die sehr hohen Kosten v.a. in den Bereichen Soziales + Bildung, aber auch die zahlreichen grossen anstehenden Infrastrukturvorhaben (z.B. bestehende + neue Schulanlagen, Sanierung Hallenbad, Aufwertung Glatt-Raum) finanzieren zu können, wäre eine Senkung des Steuerfusses zurzeit aber fehl am Platz. Zudem hat das „Entlastungsprogramm“ des Stadtrates seit 2014 die Ausgaben bereits nachhaltig gesenkt.

Wo müsste Opfikon in Zukunft mehr als heute investieren?

Schulhaus Glattpark, Aufwertung des Glattraumes in ein schmuckes Naherholungsgebiet und auch das Konzept „Airport City“ zur Erneuerung des Gebietes nördlich der Schaffhauserstrasse, stehen bei mir vorne auf der Liste. Ausserdem haben wir das mit der Bevölkerung zusammen erarbeitete Rezeptbuch „Stadtentwicklung 2012+“, indem 31 Massnahmen aufgeführt sind, die allesamt zum Wohlbefinden der Bevölkerung beitragen sollen. Was aber wann realisiert werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, allen voran von den verfügbaren finanziellen Mitteln.

 

Valentin Perego

Warum wollen Sie im Stadtrat bleiben resp. gewählt werden?

Das Amt macht mir nach wie vor Freude und hat viele, sehr interessante Seiten. Ich bin auch noch nicht müde und denke, dass ich meine fünfte Amtszeit gut meistern kann. Zudem scheint mir der Moment für einen Wechsel im Finanzressort denkbar ungünstig. Es befinden sich derzeit viele Bauprojekte in einer Phase, in der ein Wechsel problematisch wäre, und die Umstellung auf das neue Rechnungsmodell per 2019 wäre für einen Neuling schwer zu bewältigen.

Was ist das wichtigste Problem, das Opfikon lösen muss?

Ganz eindeutig die Raumknappheit in der Schule. Wir führen heute die Schule Oberhausen, ein Provisorium, welches mit 19 Klassenzimmern grösser ist als die Schulanlage Mettlen oder das geplante neue Schulhaus Glattpark. Die Sanierung der Schulanlage Halden ist im Gange, aber auch die Anlagen Mettlen und Lättenwiesen haben dringenden Sanierungsbedarf. Das geht aber erst, wenn Klassen aus diesen Anlagen anderswo untergebracht werden können. Diese ganze Problematik wird uns noch mindestens zehn Jahre beschäftigen.

Sind die Steuern in Opfikon zu hoch? Wenn ja, wo soll die Stadt ihre Ausgaben senken?

Unser Steuerfuss ist im Vergleich mit ähnlichen Gemeinden, also grösseren Arbeitsplatzgemeinden im innersten Agglomerationsgürtel von Zürich wie Wallisellen, Kloten, Dübendorf, Regensdorf, Schlieren oder Dietikon günstig. Wir können uns nicht mit den günstigsten Gemeinden messen, sind aber immerhin kantonsweit an 35. Stelle von 163 Gemeinden. Die Rechnung 2017 fällt vermutlich sehr gut aus. Es ist klar, dass das Gelüste nach einer Senkung wecken wird. Wir sollten aber angesichts der enorm hohen Investitionstätigkeit vorsichtig bleiben.

Wo müsste Opfikon in Zukunft mehr als heute investieren?

Wir haben auf lange Sicht hinaus kein Wunschkonzert. Im Finanzplan sind für die Jahre 2018 bis 2021 über 130 Mio. Franken eingesetzt. Auch wenn das erfahrungsgemäss in Wirklichkeit bei weitem nicht erreicht wird, wird die Belastung spürbar sein. Es handelt sich dabei durchweg um wirklich nötige Investitionen. Danach werden wir aber sicher wieder eine Stausituation haben, etwa in Bereichen wie Verkehr oder Sport und Freizeit.